Da uns die Hitze am Tag zuvor zu gross schien, um Hué heute auf eigene Faust zu Fuss zu erkunden, buchten wir diesmal eine Stadttour (in einem klimatisierten Bus).
Zunächst ging es in die Zitadelle, die nur noch zum Teil erhalten ist, da sie im Krieg durch Kämpfe und Bombardierungen schwer beschädigt wurde.
Der Eintritt ist für “Ausländer” mit 80.000 VND (3 €) teuerer als im Reiseführer angegeben, Einheimische zahlen nur 55.000 VND.
Am grossen Flaggenmast vorbei ging es durch das Mittagstor in die Kaiserliche Empfangshalle.
Von dort aus konnte man die innerhalb der der Zitadelle liegende “Verbotene Purpurne Stadt” selbst erkunden. Viele Gebäude sind nicht mehr vorhanden, aber man bekommt einen guten Eindruck von der Anlage.
Im Anschluss ging es zum Grabmal des Kaisers Tự Đức, einer sehr schön gestalteten Anlage aus dem 19. Jahrhundert. In einm Dorf wurde uns gezeigt, wie die in Tempeln und in Häusern zu findenden und an vielen alltäglichen Dingen befestigten Räucherstäbchen hergestellt werden.
Die Temperaturen fielen erfreulicherweise nach dem Mittagessen, denn der Himmel bedeckte sich mit dunklen Wolken, waren es am Morgen ca. 35 Grad, waren es auf der anschliessenden Drachenbootfahrt nur noch angenehme 20 Grad. Der letzte Stop galt der siebenstöckigen Thiên Mụ Pagode im Tempel der Himmlischen Mutter direkt am Parfümfluss gelegen. Sie wurde 1601 erbaut und gilt als die höchste Pagode Vietnams.
Auf dem Gelände des Tempels befindet sich auch das Auto des Mönches Thích Quảng Đức, mit dem dieser am 10. Juni 1963 zu einer Strassenkreuzung in Saigon fuhr, ausstieg und sich direkt davor mit Benzin übergoss und sich selbstverbrannte, um gegen die Politik der südvietnamesischen Regierung gegenüber den Buddhisten zu protestieren – ein Bild das damals um die Welt ging.
Auf der Rückfahrt nach Hué hatten wir ein sehr nettes Gespräch mit Kem, einem sehr netten Herrn aus Brisbane (Australien), der uns mit Tips für unseren geplanten Bali-Stop versorgte.
Im Stop-And-Go-Café gab es am Abend wieder äusserst schmackhafte Hue-Spezialitäten – Jeannette probiert hier gerade die Nem Lui Hué, wobei man die Sommerrolle selbst ‘bastelt’.
Danach bummelten wir noch über den am Fluss gelegenen Nachtmarkt.
Andreas