Nach dem majestätischen Angkor und dem quirligen Phnom Penh war es nun für mich an der Zeit, mich mit der jüngeren Geschichte des Landes zu beschäftigen.
Jeannette hatte bereits soviel über die grausamen Machenschaften der Roten Khmer gelesen, dass sie sich entschloss, sich dieses Kapitel nicht selbst anzusehen.

So ging es zunächst nach Chœung Ek, dem grössten Killing Field, das etwa 15km ausserhalb von Phnom Penh liegt und auf dem zwischen 1975 und 1979 etwa 20.000 Männer, Frauen und Kinder grausam hingerichtet wurden und in Massengräbern verscharrt wurden…ein furchtbar bedrückender Ort!


Bevor diese Menschen hier ermordet wurden, gingen fast alle durch das mitten in Phnom Penh – alle Bewohner der Stadt waren zur Zwangsarbeit aufs Land vertrieben worden – gelegene Gefängnis “S21 – Tuol Sleng”. In dieser ehemaligen Schule wurden die Insassen systematisch gefoltert, damit sie zugaben, irgendeine “konterrevolutionäre” Tätigkeit begangen zu haben. Alle Gefangenen, die hier herkamen, liessen ihr Leben entweder schon unter der Folter hier oder auf den Killing Fields. Heute strahlt der Ort eine merkwürdige Ruhe aus, die es einem unglaublich schwer macht, sich auch nur entfernt vorzustellen, was sich hier erreignet hat.


Das Gesehene war schwer zu fassen und um uns etwas abzulenken, beschlossen wir den Abend im Kino ausklingen zu lassen und sahen den oscarprämierten 3D-Film “Hugo Cabret”.

Andreas