Unser nächstes Ziel war also Kambodscha und das Boot holte uns pünktlich 08:00 Uhr vom Guesthouse ab.
In Nakassang angekommen mussten wir kurz auf den Bus warten und konnten noch eine Kleinigkeit frühstücken. Barbara, unsere Bungalownachbarin aus Dresden, war schon tags zuvor nach Kratie aufgebrochen und hatte uns per email informiert, dass sie uns freundlicherweise ein Zimmer im STAR Guesthouse reserviern würde, worüber wir uns schon mal riesig freuten, denn das sollte uns später als äußerst hilfreich herausstellen.

An der Grenze angekommen, wurde auf laotischer Seite mal wieder eine kleine Gebühr für die Ausreise ($2 pro Person) fällig. Weiter ging es zu Fuss durch das Grenz-Niemandsland. Auf kambodschanischer Seite wurden wir erstmal mit einem Scanner auf Fieber untersucht, wir waren aber nicht auffällig. Die Einreiseformalitäten waren schnell und nach einer Zahlung von insgesamt ($27 pro Person) erledigt.


Nun hiess es auf den Bus warten, denn entgegen der ursprünglichen Ansage fuhr der Bus doch nicht durch und wir mussten umsteigen. Die Temperaturen stiegen und nach mehrfachen Fragen wurde uns der Reisebus gezeigt, der uns nach Kratie bringen sollte. Also rein in den Bus mit unsere Rucksäcken…von Abfahrt aber noch kein Zeichen zu sehen. Plötzlich hiess es, dass in dem vor uns stehenden Minibus noch vier Leute nach Kratie mitfahren sollten, also wieder raus mit den Sachen. Nach kurzer Zeit fuhren wir tatsächlich los, allerdings erstmal nur 60km bis Stung Traeng, wo wieder alle den Bus verlassen mussten…der nächste würde dann in 20 Minuten kommen (mir schwante da schon nichts Gutes…) Nach anderthalb Stunden wurden wir an einen Bus nach Kratie verwiesen…ein Minibus, der zunächst mit unseren Rucksäcken und jeder Menge Gütern beladen wurde, unter anderem mit einem kompletten Moped, das waagerecht ans Heck geschnallt wurde und dann darauf auch noch Säcke gepackt wurde.

Dann kamen die Passagier dran. Wir saßen schon rechtzeitig vorn auf zwei Plätzen, mussten aber dann noch weiter zusammenrücken und letzendlich waren auf den offiziell 14 Plätzen 21 Leute untergebracht, was wohl nicht nur den deutschen Sicherheitsaspekten völlig zuwiderlief, sondern auch in Kambodscha nicht wirklich erlaubt zu sein scheint. Der Protest aller Nichtkambodschaner blieb ungehört und stiess auf wenig Interesse, denn schliesslich teilte sich ja auch der Fahrer (!!!) seinen Platz mit einem Passagier…! 




Immerhin gab es einen Monitor, auf dem in Karaokemanier kambodschanische Hits liefen, gefolgt von einem sinnfreien Kungfu-Film “Fist of Legend”, der zumindest von den “Fahrkünsten” und der schlechten Straße ablenkte.

Endlich in Kratie angekommen, waren wir reichlich entnervt (Jeannette wollte schon das Kambodscha-Programm rigoros kürzen und sogar Angkor Wat von der Liste streichen) und daher heilfroh, dass Barbara das Zimmer reserviert und gegen alle Vermietungsversuche erfolgreich verteidigt hatte. Nach einer Dusche und einem Bier ging es uns etwas besser und wir organisierten ersteinmal Geld (US Dollar und Kambodschanische Riel sind gleichermassen Zahlungsmittel hier). 

Danach hatten wir gemeinsam mit Barbara ein Barbeque, Bier und Cocktails und so konnten wir dem Tag doch noch etwas Entspanntes abgewinnen…jedenfalls waren wir in Kambodscha angekommen!

Andreas